Der Wecker klingelt heute um 5:30 Uhr, denn spätestens um 7 Uhr wollen wir ins knapp 70km entfernte Yosemite Valley aufbrechen. 70km lang enge Kurven, Serpentinen, bergauf, bergab und so weiter.

Es war fast vorher schon klar, dass die Fahrt mit Töchterchen nicht gut gehen würde. Und beinahe hätte es doch geklappt, aber bereits im Valley angekommen, etwa einen Kilometer vor dem Parkplatz ist es dann doch passiert: Töchterchen muss sich das zweite mal auf unserer Reise übergeben. Die frische Luft der High Sierra sorgt glückicherweise für schnelle Genesung und ihr geht es sofort sichtbar besser.

Ihre Haupttätigkeit des heutigen Tages ist es, riesen Zapfen, schöne Steine, Äste und alles andere vom Wegesrand zu sammeln.
Wir marschieren los und wandern den Tag über durch das Yosemite Valley, zu den berühmten Wasserfällen und zum Mirror Lake.

Ich schleppe die Fotoausrüstung und Stativ mit, wir halten immer wieder inne und machen viele Fotos. Wenn irgendwo Wasser fließt, mache ich Langzeitbelichtungen mit Graufilfter vor der Linse.

Es ist schon erstaunlich, wie zufälligerweise so viele landschaftliche Naturschönheiten auf einem so kleinen Raum zusammen kommen können, wie es im Yosemite Nationalpark der Fall ist.


Unsere erste Wanderung führt uns zu den unteren Wasserfällen, wo wir durch die herabstürzenden Wassermassen gut nassgespritzt werden.

Nach einem kleinen Picknick geht es weiter durch das Valley, wo wir durch das Besucherzentrum, das Yosemite-Museum und den Souvernier-Laden gehen und schließlich zum Mirror Lake aufsteigen.

Der Mirror Lake ist ein kleiner See oberhalb des Valleys. Beim Aufstieg zum Mirror Lake gehen wir entlang eines strömungsreichen kleinen Flusses und ich mache immer wieder Langzeitbelichtungen. Dabei ist es jedes mal interessant, wie andere Touristen sofort neben mir stehen, sobald ich das Stativ aufgestellt habe, und in die gleiche Richtung fotografieren.

Nach knapp 20km Wanderung an diesem Tag, gehen wir am späten Nachmittag wieder zurück zum Auto, um die 70km Kurven zurück nach Mariposa zu erkämpfen.

Glücklicherweise ist Töchterchen bereits kurz nach dem Verlassen des Parkplatzes im Auto eingeschlafen. So fahren wir den Rückweg und kommen selber leicht beschwipst vom Kurvenfahren im Hotel an.

Morgen ist wieder Fahrtag – und zwar der längste auf unserer Reise. Traurig, aber ich bin jetzt schon froh, wenn morgen Abend ist. Gute Nacht.
Fotos des Tages